Page 32 - Frankenthal Integra
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Handlungsfelder
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Abb. 18: Konstituierende Sitzung
Innerhalb der Stadtverwaltung Frankenthal (Pfalz) wird bereits für einfache Übersetzungshilfen bei Personen, die ohne eigenen Dolmetscher vorsprechen und sich nicht ausreichend in deutscher Sprache verständigen können, auf eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Fremd- sprachenkenntnissen zurückgegriffen. So konnten in der Vergangenheit bereits an der einen oder anderen Stelle Hilfestellungen beispielsweise in Türkisch, Russisch, Italie- nisch, Englisch oder Französisch geleistet werden.
Zugewanderte suchen oftmals zusätzliche Beratung bei anderen Stellen, wie beispielsweise dem Diakonischen Werk, der Caritas, der Arbeiterwohlfahrt oder dem Inter- nationalen Bund. Dabei zeigen sie oftmals eine ängstliche Einstellung gegenüber Behörden, sei es aufgrund voran- gegangener Erfahrungen im Geburtsland, generell über- triebener Erwartungshaltung oder schwer verständlicher Anträge und Formulare.
Einzelne Bereiche der Stadtverwaltung Frankenthal (Pfalz) werden hinsichtlich ihrer „Kundenfreundlichkeit“ unter- schiedlich wahrgenommen.
5.1.3 Grundsätzliche Überlegungen der Arbeitsgruppe
Alle Personen sollen gleichermaßen freundlich und ohne Vorbehalte empfangen werden. Hilfreich für Verwaltungs- mitarbeiterinnen und -mitarbeiter sind dabei Kenntnisse über die Kultur und die Geschichte der Zuwanderer, Informationen über das Herkunftsland sowie gegensei- tige Offenheit und gegenseitiger Respekt. Deshalb sollten regelmäßig Seminare zum Thema „Interkulturelle Kom- petenz“ angeboten werden.
Bis zur Festigung der deutschen Sprache sollten Über- setzungshilfen zur Verfügung stehen. Eine Prüfung und evtl. Änderung bislang verwendeter Formulierungen hin- sichtlich der allgemeinen Verständlichkeit wären hilfreich. Menschen mit einer geringen Schulbildung und Analpha- betismus haben zusätzlichen Erklärungsbedarf und brau- chen mehr Unterstützung. Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung könnte das bereits vor- handene mehrsprachige Potenzial weiter ausgebaut und ein Übersetzungsdienst etabliert werden, so dass es nur noch in besonderen Fällen externer Hilfe bedarf.
Bei Neueinstellungen sollte die Chancengleichheit für Per- sonen mit Migrationshintergrund durch erweiterte Qua- lifikationsmerkmale in Stellenausschreibungen erhöht werden.
5.1.4 Denkbare Akteure für die spätere Umsetzung (in alphabetischer Reihenfolge)
Arbeitskreis Asyl, ausländische Kulturvereine, Beirat für Migration und Integration, Bereiche der Stadtverwaltung, ehrenamtliche Integrationslotsen, externe Organisations- beratung, Hilfsorganisationen, Jugendmigrationsdienst, Kursanbieter, Medien, Schulen, Universitäten, Vereine.